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Mein Weg zur Fotografie

Von Porst, Minolta, Nikon und Olympus

Fotografie begleitet mich schon mein ganzes Leben. Mein Vater war leidenschaftlicher Fotograf. Und seine schwarze Fototasche wie ein kleiner Abenteuerspielplatz mit Kamera, Objektiven, Zwischenringen und was man in den 1980er Jahren noch so alles hatte und brauchte. Ab und zu durfte ich - unter Aufsicht - damit spielen, durch den Sucher gucken und prüfen, wie sich die Welt unter Einsatz verschiedener Brennweiten verändert. 

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Und es hat Ritsch-Ratsch gemacht

Ich weiß nicht mehr genau wann, es muss irgendwann im Grundschulalter gewesen sein, da gab mir mein Vater meine erste Kamera. Eine simple Ritsch-Ratsch-Kamera mit Kassettenfilm von Porst. Immer wieder probierte ich damit rum und klebte Bilder sorgfältig in ein großes, grünes Fotoalbum. 

Eine Porst 126 Sport Kamera

Ernst war das alles nicht. Aber irgendwie hatte ich Spaß dran. Als ich dann alt genug war, führte mich mein Vater nach und nach in die Geheimnisse ein. Verschlusszeit, Blende, Iso-Wert und wie diese zusammenhängen - Brennweiten Bildgestaltung und Filmauswahl. Üben durfte ich immer wieder mit seiner Minolta SRT 101. Mit im Fotokoffer stecken 

  • ein 50-, 

  • ein 24- und 

  • ein 105 Millimeter-Objektiv.

alles original Minolta. 

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Wasserdicht und lichtstark

Alle hochwertig aus Metall gebaut und allesamt lichtstark. Alles was ich dazu lernte kam nicht über Nacht. Die nächste Kamera war dann eine Nikon L35 AW AF. Die Besonderheit: Sie war robust und Wasserdicht und schluckte Kleinbildfilm. 

Wirklich besonders war sie nicht. Viele Gestaltungsmöglichkeiten bot sie nicht. Aber das 35 Millimeter-Objektiv mit 2,8er Lichtstärkte war einfach gut. Nikon war damit auf der Liste. Die Freude an der Fotografie wuchs und damit auch die Notwendigkeit, technisch aufzurüsten. 

 

Mit der X300 zur Spiegelreflexfotografie

Wieder war es mein Vater. Und der nächste schritt war eine Minolta X300 mit einem einfachen Zoomobjektiv. Nach und nach Wuchs die Ausrüstung. Doch das war nicht das Entscheidende. Sondern die Möglichkeit, mit einer soliden, einfachen Kamera mit begrenzter Automatikfunktion zu lernen und zu verstehen, welche Parameter alle zu einem guten Bild führen. Über viele Jahre begleitete mich die X300.

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Selbst erstes Geld verdiente ich mit ihr: Als Mitarbeiter einer Zeitung lieferte ich über Jahre immer wieder Fotos von Terminen und Schmuckfotos. Fotografiert auf Schwarzweißfilm - farbig war die Zeitung damals noch nicht. Entwickelt wurde der Film in einer kleinen Dunkelkammer in der Redaktion oder zu Hause im abgedunkelten Badezimmer. 

Ein Problem aber blieb: Die X300 ist eine rein manuelle Kamera und dadurch entsprechend langsam. Was mit Autofokus sollte also her. Nur was? Minolta hatte einiges auf dem Markt und auch mein Vater hatte mit der Minolta 7000 nachgelegt. Aber war es die richtige Entscheidung? Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass andere Hersteller hier zukunftsgerichtetere Alternativen anboten. Und so besann ich mich auf die Nikon meiner Jugendtage mit dem lichtstarken 35 Millimeter 2,8er mit der fantastischen Farbwiedergabe. 

 

Umstieg auf Nikon

Mit der F80 hatte Nikon eine relativ günstige Kamera herausgebracht. Die sollte es werden. Dazu das 28-105er. Bis heute besitze ich dieses Objektiv. Es ist aus Metall und verfügt über eine sehr ordentliche Makrofunktion. Mit ihr ging die Arbeit flotter von der Hand. Und auch die Programmautomatik machte es leichter, wenn es schnell gehen sollte. 

Sehr lang nutzte ich sie aber leider nicht. Denn die Digitaltechnik hatte schon sehr bald danach die Kamerawelt erfasst. Und der Weg war eindeutig: Die Digitaltechnik würde den Film immer weiter verdrängen. Der Journalismus ebnete auch hier den Weg maßgeblich mit. Anstatt erst in die Redaktion zurück eilen zu müssen und dort in der Dunkelkammer den Film in die Entwicklungsdose fummeln, entwickeln und fixieren, trocknen lassen und einscannen, war es jetzt viel einfacher. Speicherkarte raus, ins Lesegerät rein, Fotos übertragen, auswählen, abspeichern und ab damit auf die Zeitungsseite. 

Also was tun? Die Entscheidung für eine Kamera bedeutet bis heute mehr als nur die Auswahl des Gehäuses. Man entscheidet sich für ein komplettes System. Und meine Auswahl war getroffen. Während es mit der Traditionsfirma Minolta immer enger wurde, hatte ich mich auf Nikon festgelegt. 

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Spiegelreflex wird digital

Und so landete bald die D100 in meiner Fototasche. Die Bedienung und Ausstattung war der bekannten F80 ähnlich und so fiel der Umstieg nicht schwer. Die Ausrüstung insgesamt wuchs ebenfalls weiter. 

  • 50er 1,8, das bereits erwähnte

  • 28-105,

  • 18-200 mit damals noch relativ revolutionärer Bildstabilisierung

  • ein 70-300 und 

  • Biltzgerät. 

Die D100 blieb länger mein Begleiter. Bis auch sie langsam aber sicher an ihre Grenzen geriet. In den Anfangsjahren galoppierte die Entwicklung. Die Pixelzahl stieg weiter und weiter, die Kameras wurden schneller und bedienerfreundlicher mit größeren und besser auflösenden Monitoren. Meine Arbeit hatte sich inzwischen gewandelt und Fotografie war in den Hintergrund getreten. Die Freude an der Fotografie aber war geblieben und eher noch gewachsen. Also musste ein Nachfolger für die D100 her.

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Robust und schwer

Die D 7000 sollte es sein. Ich besitze sie bis heute. Robust, gut ausgestattet verlässlich und angenehm zu arbeiten. Nur auf Dauer wurde ein Problem immer störender. Größe und Gewicht wurden immer mehr zum Problem. Wer will schon im Urlaub oder am Wochenende zig Kilo an Kameraausrüstung mit sich herumschleppen? Und auch die technische Entwicklung hatte einen neuen Weg eröffnet. Staat Spiegelreflexkameras gewannen Systemkameras immer mehr an Bedeutung. Kompakt und leicht standen sie schon in der Anfangszeit den bewährten Spiegelreflexkollegen in nicht viel nach. 

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Nikon D7000 mit Handgriff und original Nikon 28-105 mm-

Das Problem: Nikon bot da lange nicht viel an. Die 1er Serie geriet zum Flopp und andere Hersteller drängten immer mehr in den Markt, die einst Canon, Nikon und Minolta weitgehend unter sich aufgeteilt hatten. Andere, sei es Pentax, Olympus und andere fristeten überwiegend ein Nischendasein. Das aber änderte sich. Minolta war längst vom Markt verschwunden und im System von Sony aufgegangen. Canon und Nikon behaupteten sich weiter, wenn auch mit wachsenden Problemen. Stattdessen drängten Hersteller wie Lumix, Fujifilm, Olympus und andere mit pfiffigen und mitunter günstigeren Lösungen auf den Markt. Was also tun? 

 

Schicks Systemkamera

Nun, die Entscheidung über eine Kamera beziehungsweise für ein System hängt von vielen Erwägungen ab: Passt das System? Ist die Ausstattung so wie gewünscht? Stimmt der Preis? Und gefällt das Teil? Und dieses Mal gab tatsächlich auch die Optik einen Ausschlag bei der Entscheidung. Mit der PEN F war Olympus ein Schmuckstück gelungen. Schick, edel, kompakt und top ausgestattet. Sie sollte es werden. 

Olympus Pen-F mit Olympus Pencake 14-43 mm Objektiv.

Mit im Set dabei: 

  • 14-42 Pancake 3,5-5,6

  • das 25er 1,8.

Inzwischen ist noch dabei 

  • das 40-150 4-5,6 und das

  • 9-18 4-5,6

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Ja, das mft-Format ist winzig. Aber Bildqualitätund Ausstattung der PEN F über jeden Zweifel erhaben. Wäre Vollformat besser? Das mag sein. Nur brauche ich es? Und will ich dann wieder viel mehr mit mir herumschleppen? Wir werden sehen, wohin irgendwann die nächste Entscheidung geht. Eine kompakte und leichte Ausrüstung ist für mich besonders wichtig. Selbstverständlich mag das an der einen oder anderen Stelle Kompromiss bedeuten. Aber ist das so entscheidend? Sieht man es den Fotos an? Ich meine nein, in der Regel nicht. Entscheidend ist ohnehin nicht das Werkzeug, sondern dessen Anwendung und schließlich das Ergebnis. 

Für das, was ich gerne fotografiere, hat diese Ausrüstung bislang immer gereicht. Insbesondere im Urlaub oder unterwegs hat sich die Olympus bewährt. Es macht mir Spaß meine Erinnerungen zu schaffen. Dabei geht es mir nicht in erster Linie darum, Postkartenmotive nachzumachen, sondern Eindrücke festzuhalten, die für mich besonders sind. 

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Keine Berührungsängste mit Kompaktkameras

Daneben habe ich auch immer wieder Kompaktkameras genutzt, zum Beispiel von der Nikon-Coolpix Serie. Inzwischen habe ich auch hier noch eine Olympus - die tg6. Diese ist wasserdicht und stoßfest - also ideal für unterwegs. Auch sie kann mit einer - für so eine kleine Kamera - sehr umfangreichen Ausstattung punkten. Und dann nutze ich natürlich auch das Handy. Ich bin da undogmatisch - das Ergebnis zählt und die beste Kamera ist immer die, die man gerade greifbar hat.

Olympus Tough TG 6
Nikon Coolpix P6000

Motive und Einflüsse

Architektur ist ein weiterer Bereich, der mich reizt. Was mich indes nie wirklich losgelassen hat, ist die Reportage und der Fotojournalismus. 

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